Lizenzen

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Achtung!

Die Hochschulbibliothek bietet lediglich unverbindliche Informationen und Hilfestellungen zum Verständnis bestimmter rechtlicher Aspekte von Open Access. Aus diesem Grund sind alle hier bereitgestellten Informationen ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit.

Open-Content-Lizenzen

Um die Nutzung von Veröffentlichungen über den durch das Urheberrecht festgelegten Rahmen hinaus zu gewährleisten und somit eine größere Verbreitung von Publikationen zu ermöglichen, werden Open-Content-Lizenzen verwendet. Bei diesen Lizenzen handelt es sich um kostenlose, international anerkannte, standardisierte Verträge, die die freie Nutzung von urheberrechtlich geschützten Werken ermöglichen. Die Nutzung von Open-Content-Lizenzen ist allerdings nur möglich, wenn die Autor*innen keine ausschließlichen Nutzungsrechte an einen Verlag eingeräumt haben. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite Open Access Publikationswege.

Im wissenschaftlichen Bereich sind die Lizenzen der Creative-Commons-Reihe besonders beliebt. Weniger verbreitet, aber ebenfalls häufig genutzt, sind die Digital-Peer-Publishing-Lizenzen (nur für digitale Dokumente) und die GNU Free-Documentation-Lizenzen (beschränkt auf den anglo-amerikanischen Rechtsraum). Allerdings sind nicht alle angebotenen Open Content-Lizenzen gleich. Einige schränken beispielsweise die Nutzung von Werken stärker ein und können nicht als Open Access im engeren Sinne bezeichnet werden. Um diese Unterschiede besser zu verstehen, lohnt es sich, einen näheren Blick auf die verschiedenen Lizenzen zu werfen, die Teil der Creative-Commons-Reihe sind.

Creative-Commons-Lizenzen

Mit einer Creative Commons (CC)-Lizenz können Autor*innen der Öffentlichkeit unkompliziert Nutzungsrechte für ihre Werke einräumen, ohne den Urheberrechtsschutz des Werks zu beeinträchtigen. Eine ausführliche Erläuterung der CC-Lizenzvereinbarungen finden Sie auf der deutschen Website von Creative Commons.

CC-Lizenzen sind derzeit in der Version 4.0 International verfügbar und werden in sieben Varianten unterteilt. Sie lassen sich, beginnend mit denen, die den Nutzer*innen die meisten Nutzungsrechte einräumen, wie folgt kurz beschreiben:

  • CC0 (1.0 Universell): Sie unterscheidet sich von allen anderen CC-Lizenzen dadurch, dass sie dem Verzicht auf den Urheberrechtsschutz dient und damit das Werk in die Public Domain stellt. Da in Deutschland jedoch der vollständige Verzicht auf das Urheberrecht nicht erlaubt ist, ist die Nutzung dieser Lizenz eingeschränkt.
  • CC BY (Namensnennung 4.0 International): Diese Lizenz erlaubt Nutzer*innen, das Werk zu verbreiten, zu bearbeiten, zu verändern und darauf aufzubauen, auch für kommerzielle Zwecke, solange sie den/die ursprünglichen/e Urheber*in richtig zitieren. Diese Lizenz gewährt die meisten Nutzungsrechte, ohne auf den Urheberrechtsschutz zu verzichten. Sie ist daher mit jeder Definition von Open Access kompatibel und wird von der HTW in ihrer Open Access Policy empfohlen.
  • CC BY SA (Namensnennung-Share Alike 4.0 International): Diese Lizenz erlaubt Nutzer*innen, ein Werk zu verbreiten, zu bearbeiten, zu verändern und darauf aufzubauen, auch für kommerzielle Zwecke, solange sie den/die ursprünglichen/e Urheber*in richtig zitieren und die auf seinem Werk basierenden neuen Werke unter denselben Bedingungen veröffentlicht werden.
  • CC BY ND (Namensnennung-Keine Bearbeitungen 4.0 International): Diese Lizenz erlaubt Nutzer*innen die Weiterverbreitung des Werkes, für kommerzielle wie nicht-kommerzielle Zweck, solange dies ohne Veränderungen und vollständig geschieht und der/die Urheber*in zitiert wird.
  • CC BY NC (Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International): Diese Lizenz erlaubt Nutzer*innen, das Werk zu verbreiten, zu bearbeiten, zu verändern und darauf aufzubauen, solange sie den/die ursprünglichen/e Urheber*in richtig zitieren. Eine kommerzielle Nutzung ohne ausdrückliche Genehmigung ist hier nicht möglich.
  • CC BY NC SA (Namensnennung-Nicht kommerziell-Share Alike 4.0 International): Diese Lizenz erlaubt Nutzer*innen, ein Werk zu verbreiten, zu bearbeiten, zu verändern und darauf aufzubauen, solange sie den/die ursprünglichen/e Urheber*in richtig zitieren und die auf seinem Werk basierenden neuen Werke unter denselben Bedingungen veröffentlicht werden. Eine kommerzielle Nutzung ohne ausdrückliche Genehmigung ist hier nicht möglich.
  • CC BY NC ND (Namensnennung-Nicht kommerziell-Keine Bearbeitungen 4.0 International): Diese Lizenz erlaubt Nutzer*innen die Weiterverbreitung des Werkes, solange dies ohne Veränderungen und vollständig geschieht und der/die Urheber*in zitiert wird. Eine kommerzielle Nutzung ohne ausdrückliche Genehmigung ist hier nicht möglich.

Wie aus dieser Beschreibung hervorgeht, sind daher nur CC BY- und CC BY-SA-Lizenzen mit den Anforderungen der „Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen“ (zu deren Unterzeichnern die HTW Berlin gehört) vereinbar. Es ist nämlich notwendig, dass die Lizenzen jede Art von Überarbeitung und Nutzung für jeden verantwortlichen Zweck (auch kommerziell) erlauben, um wirklich als Open Access zu gelten.

Aus denselben Gründen werden Lizenzen mit der NC-Komponente für den Ausschluss der kommerziellen Nutzung (oft schwer definierbar) und der ND-Komponente für den Ausschluss von Bearbeitungen des Werks generell als nicht vereinbar mit den Prinzipien des Open Access angesehen und daher auch nicht empfohlen. Die Verwendung dieser Lizenzen kann auch zum Ausschluss beim Finanzierungsprozess für Open-Access-Publikationen führen (siehe auch die Webseite Finanzierung).

Wenn ein konkretes Risiko für den kommerziellen Verkauf von Werken durch Dritte besteht und Sie Ihre Arbeit vor einer solchen Nutzung schützen möchten, ist die einzige sinnvolle Alternative zur CC BY-Lizenz die CC BY SA-Lizenz. Sie fordert nämlich, dass Bearbeitungen des Werks oder neue Werke, die auf dem Werk oder Teilen davon basieren, nur unter derselben Lizenz verbreitet werden dürfen, die auch für das ursprüngliche Werk verwendet wurde, was im Wesentlichen jede Nutzung zum Zwecke des kommerziellen Verkaufs ausschließt.

Quellen